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2020 macht „Ankum Live“ eine schöpferische Pause.
Ihre Ankumer Wirtegemeinschaft
Twist, Rock und Edel-Odies machten Laune
Ungewöhnliche Locations bei 16. Kneipennacht „Ankum Live“
von Georg Geers
Bei vielen Party- und Musikfreunden ist der Termin für die Kneipennacht Ankum Live schon Anfang des Jahres im Kalender rot markiert. Die 16. Auflage dieses Events lockte wieder Hunderte aller Altersgruppen in die Kneipenszene des Ortes. Von Schlager über Twist, Blues, Country bis Rock`n Roll reichte die Musikpalette, die an Attraktivität und Vielfalt kaum zu überbieten war.
Nicht zuletzt diese Vielfalt gepaart mit einem wunderschönen Altweibersommerabend hatte ihren Anteil an der gut besuchten Veranstaltung. In Gaststätten und in improvisierten Locations wurden so ziemlich alle Musikgeschmäcker bedient.
Stimmung und ungewöhnliche Klänge bestimmten die Musik auf der Hauptstraße, an der sich die Locations reihten. Mit Trommeln und Dudelsäcken war dort Falk Paulat mit seinen German Happy Bagpipers unterwegs. Zünftig im karogemusterten Kilts spielte die muntere Truppe aus Jade mit ungewöhnlichen Instrumenten. Aber nicht nur die typischen Lieder ihres Genres wie „Amazing Graze“ hatten die Bagpipers im Gepäck. Auch „Yellow Submarine“ oder „Was wollen wir trinken“ und sogar einige Rock`n Roll-Stücke gehörten zu ihrem Repertoire. Als mobile Showakteure musizierten sie zwischendurch auch mal hinter Kneipentüren. Auf gut einem Kilometer beteiligten sich neun Lokale vom Unter- bis ins Oberdorf an der Veranstaltung.
Bill Haley, Elvis, die Stones oder Janis Joplin hätten an den musikalischen Nachahmern ihrer Hits, die in den Lokalen auf den Bühnen standen, sicherlich Ihre Freude gehabt. Laut, rockig und poppig aber auch gefühlvoll und mit leiseren Tönen zogen die Akteure die Besucher in ihren Bann. Mit Folk und Country, handgemacht mit Mandoline, Gitarre und Banjo zeigten die Blossom Brothers im Eiscafe Beluno, dass es auch ohne Verstärker geht, allerdings nur wenn die Besucher leise sind und zuhören. „Rosenthal Studio“ prangte über der provisorischen Bühne im ehemaligen „Haus der Geschenke Ratermann“. Mit seiner Gitarre hatte Jan Gries in dem alten Geschäftshaus ein Heimspiel. Der gebürtige Liedermacher aus dem Ruhrpott brachte hier viele Stücke seiner deutschen und internationalen Liedermacherkollegen zu Gehör. Dabei wechselte es sich mit der Formation „Charmana“ ab. Zur Kneipennacht gesellte sich in diesem Jahr auch ein Duo, das es nicht dabei beließ, bekannte Stücke möglichst originalgetreu zu spielen. Holger Bürgel und Calle Meinert parodierten als „Buddy and Soul“ einige Lieder derart, das es eine helle Freude war zuzuhören. Von Udo Lindenberg bis Peter Alexander reichten die mit viel Humor gewürzten Darbietungen.
Im Gasthaus Dücker, wo vor wenigen Jahren noch viele Bands spielten, hatten bei Ankum Live Musikliebhaber letztmalig Gelegenheit, an der Theke ein Bier zu trinken oder auf dem Parkett das Tanzbein zu schwingen. Cookie & Friends boten dazu Gelegenheit. In wenigen Tages ist das Schicksal dieser Traditionskneipe besiegelt, sie wird abgerissen. Musikalisches Leben kehrte ebenfalls noch einmal auf den Saal im „Altes Gasthaus Bergmann“ ein. Auch hier wurde der Gastronomiebetrieb vor wenigen Wochen eingestellt. Griffiger, erdiger Rock, Blues und Soul mit virtuosen Gitarrensolos und der Stimme von den Rockladys Kristi Heinz und der Ankumerin Sonja Wilmes gab es im Heimathaus. „Feeling good“ – also sich wohlfühlen. Und das funktionierte.
Fotos: Georg Geers